Was ist die „Zivilgesellschaft“?

Alle, die nicht dem Militär angehören? Alle gesellschaftspolitischen Kräfte, also auch Parteien und die Unternehmen? Nur Non-Profit-Organisationen und Privatpersonen? Sind auch Terror-Organisationen Zivilgesellschaft?

Wie auch immer, die genaue Antwort ist nur von akademischem Interesse. Tatsache ist: Eine immer größer werdende Zahl von Menschen rund um den Erdball wehrt sich gegen die kurzfristigen Interessen der kleinen Eliten und der großen Konzerne, die sich „ihre Weltwirtschaft“ gezimmert haben.  Alleine, oder besser gemeinsam suchen sie nach neuen Wegen. Es ist Politik im ureigensten Sinn: das Mitgestalten der eigenen Zukunft.
Vereint als NGOs, als Selbsthilfegruppen, als Mütterclubs, im Untergrund oder auch als Parteien, suchen diese Menschen nach Wegen, ihr Leben innerhalb ihrer kulturellen und sozialen Normen zufrieden führen zu dürfen und treten gegen die oft übermächtigen Hemmnisse an.

Die Zivilgesellschaft zeigt weltweit ihre Zähne. Gewaltanwendung ist dabei in den wenigsten Fällen die Methode für Veränderungen.
Leider werden in den Nachrichten oft nur die Randale gezeigt, die brennenden Autos. Doch es gibt auch großartige Erfolge zu berichten:

  • Der Fall des unbeschreiblich arroganten MAI (Multilaterales Investmentabkommen), mit dem sich internationale Investoren ungehinderten Zugang zu allen Märkten sichern wollten. 
  • Die seit Jahren erfolgreiche Verzögerung der WTO-Liberalisierung, oder das Vertreiben des amerikanischen Wasser-Multis Bechtel  aus Cochabamba, Kolumbien.

Mehr dazu findest du auf der Website von attac.

Die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Instanz Zivilgesellschaft ihre Funktion erfüllen kann, ist ein Umfeld, dass die allgemeinen Menschenrechte garantiert, die Grundbedürfnisse der Menschen befriedigt und ungehinderten Zugang zu Information erlaubt. Physische und psychische Unterdrückung und bittere Armut lähmen ziviles Engagement und fördern Gewalt.

Die Schaffung und der Erhalt der Menschenrechte sowie ein würdiges Auskommen für alle ErdenbürgerInnen muss integrales Ziel jeder Entwicklung sein.

Die Realisierung dieser Ideale beginnt nicht in Politik oder Wirtschaft, sondern bei aktiven Menschen in der Zivilgesellschaft.

Ziviler Widerstand in Österreich

In Österreich gehören das

  • Nein zu Zwentendorf (Atomkraft)
  • Bewahren der Donau­auen als Nationalpark
  • Ende der Flußvergiftung
  • Hintanhalten der gen­tech­ni­schen Verseuchung

zu den Erfolgen des öko­logisch motivierten, zivil­gesellschaftlichen Ein­satzes. Leider kann bei anderen Themen wie Ener­gieverbrauch und Verkehrs­zunahme, sozialer Fort­schritt oder Bildungsreform, Nord-Süd Ausgleich oder Minderheitenrechte noch kein vergleichbarer Erfolg vermeldet werden.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Mehr dazu unter Rat der Zivil­ge­sell­schaft.