Wenn ein System komplex genug ist, dann produziert es von selber Fehler. Deshalb darf man solche Systeme nicht bauen.
Charles Perrow, Katastrophenanalytiker
Die Grenzen des Footprint-Konzepts
Unbestreitbar ist, dass Zukunftsfähigkeit ohne ökologische Nachhaltigkeit nicht möglich ist.
Aber für eine zukunftsfähige Welt braucht es mehr als einen passenden Fußabdruck. Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit sind genauso wichtig, können aber mit Fußabdruck nicht gemessen werden. Genauso wenig wie der Wert der Artenvielfalt und das Risiko von Atomkraft oder Gentechnik. Dagegen ist der Fußabdruck „blind“.
Auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft, damit es überhaupt dazu kommen kann, sind Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, Gleichstellung der Geschlechter und Respekt vor Minderheiten, Demokratie und Mitbestimmung, freie Bildung und der vorsorgliche Umgang mit Risiko genauso wichtig wie ein kleiner Fußabdruck.
Die ökologische Frage bleibt in gewissem Sinne trotzdem im Zentrum. Denn ohne einen globalen Fußabdruck, der im Rahmen der Möglichkeiten für diesen Planeten bleibt, wird es keine Zukunft für die Menschen geben. Auf einem zerstörten, leblosen Planeten wird es auch keine Menschenrechte und keine soziale Gerechtigkeit geben können.
Kleiner Footprint ist nicht alles
Der ökologische Fußabdruck ist ein wichtiges Kriterium für Zukunftsfähigkeit, aber nicht das einzige. Nicht alles, das rechnerisch den Fußabdruck senkt, ist automatisch „gut“.