Fanatismus besteht im Verdoppeln der Anstrengungen, sobald das Ziel vergessen ist.

George Santayana,  am. Philosoph 1863 – 1952

Seit Harry S. Truman nach dem 2. Weltkrieg einen Großteil der Erde als „unterentwickelt“ abqualifiziert hatte, schien die Richtung der Entwicklung der Welt vorbestimmt. Denn „unterentwickelt“ war definiert im Verhältnis zu den USA, und entsprechend sollten alle dem großen Vorbild nacheifern.

Was auch zur Genüge geschah, aus freien Stücken, oder weil keine andere Auswahl bestand. Jetzt plötzlich soll es den Ländern nicht mehr frei stehen ihren Vorbildern nachzueifern und das obwohl die Unterschiede eher größer denn kleiner geworden sind? 

  • In der Schweiz könnten nur rund 1,8 Millionen Menschen so leben wie heute, wenn sie sich ausschließlich auf heimische Ressourcen beschränken würden. Das heißt, die Schweiz ist mit ihren über 8 Millionen Einwohnern zu über 400% überbevölkert!
  • In Deutschland leben 230 Menschen pro Quadratkilometer, in China nur rund 150 und in Äthiopien gar nur 95.
  • In Deutschland gibt es etwa so viele PKW wie in ganz Afrika.
  • Das Bevölkerungswachstum in Österreich (0,6%) trägt mehr als viermal soviel zum Treibhauseffekt bei als jenes von Bangladesch (1,1%), da jedes Neugeborene in Österreich ein Vielfaches an Energie und Ressourcen konsumiert.

Wer als Antwort auf die Entwicklungsfrage nur höheres BIP (Brutto Inlandsprodukt, die gesamte „Wirtschaftleistung“, gemessen in Geldwerten) kennt, für den ist „Wirtschaftswachstum“ natürlich das ein und alles. Damit wird eine Methode, noch dazu eine, die nicht mehr hinreichend wirksam ist, zum Ziel erklärt. Mehr zum Vergötzen des Wirtschaftswachstums zu lesen unter andere Wirtschaft

Selbstverständlich wäre ewig andauerndes Bevölkerungswachstum oder unmäßiges Bevölkerungswachstum ebenfalls „ungerecht gegenüber Zukünftigen“.

Mehr zur Bevölkerungsproblematik für jene, die es genau wissen wollen.

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Strukturelle Gewalt

Der große Friedensdenker Johannes Galtung definiert Gewaltanwendung viel umfassender als „Gewalt“ üblicher Weise verstanden wird. 

Seiner Meinung nach liegt Gewalt (strukturelle Gewalt) schon dann vor, wenn durch ihre Wirkung die Möglichkeiten eines Menschens (Wesens) zur freien Entwicklung geringer sind als es dem Potential der Entwicklung dieses Menschens (Wesens) ohne Vorliegen dieser Umstände entsprechen würde.

D.h. indem wir mehr Verbrauchen als uns zusteht und damit anderen die Lebensgrundlagen schmälern üben wir strukturelle Gewalt gegen alle aus, die dadurch zu kurz kommen.