Im „Millennium Ecosystem Assessment“ sind die Ergebnisse von vielen Jahren Arbeit von über 1.300 ExpertInnen in einer viele Kilogramm schwere Studie zusammengefasst.

Klaus Töpfer, ehemaliger Deutscher Umweltminister und heute Direktor der UN Umweltagentur  UNEP  (UN-Environmental Program) sagte bei der Vorstellung der Studie im März 2005, dass Übernutzung und Zerstörung von Ökosystemen auch einem wirtschaftlichen Schuss ins Knie gleichkommt. Feuchtgebiete, Wälder, Korallenriffe und alle anderen Ökosysteme haben einen enormen, wirtschaftlich messbaren Wert.

Gesunde, intakte Ökosysteme sind oft sogar mehr wert als die „Beute“ die bei ihrer Zerstörung gemacht wird. Bei einem Fall in Kanada, ergibt der Wert eines intakten Feuchtgebietes ca. € 5000 pro Hektar. Trockengelegt und landwirtschaftlich genutzt sinkt der Wert der gleichen Fläche unter 1800 € . Das gleiche gilt für das Roden intakter Mangroven-Wälder für Shrimpfarmen. Der Wert der betroffenen Areale sinkt dort sogar auf ein Fünftel des natürlichen Ökosystems.

Als Beispiel der wirtschaftlichen Auswirkungen eines ökologischen Kollaps wird der Zusammenbruch der Dorsch-Fischerei in Neufundland anfangs der 1990 Jahre genannt.  Die Überfischung hat zehntausenden Menschen ihren Job gekostet und 2 Milliarden $ Folgekosten verursacht.

Ein anderes Beispiel zeigt, dass zu hoher Düngereinsatz und Abwässer in England und Wales in den 1990er zu einer Eutrophierung (Nährstoffüberangebot) in Süßgewässer geführt hat, die zu jährlichen Kosten von 160 Million $ geführt haben.
Das Abfackeln von 10 Millionen Hektar Regenwald hat Indonesien 9 Milliarden $ gekostet, die sich aus erhöhtem Krankenpflege Bedarf, verlorener Produktivität und ausbleibendem Tourismus zusammensetzen.

Die Bewahrung intakter Ökosystem ist deshalb von unmittelbaren Wirtschaftlicher Bedeutung, was aber durch falsche ökonomische Bewertung oft übersehen wird – bis es zu spät ist.

Mehr dazu  (in englischer Sprache) unter www.millenniumassessment.org