Home » Aktuelles » Welterschöpfungstag am 24. Juli 2025: Unsere Lebensgrundlage systematisch überlastet!

Wer um alles in der Welt waren die Übeltäter?

Wien/Oakland, 24. Juli 2024 – Wenn ein Raub passiert, fahndet die Polizei und ab ins Gefängnis mit den Tätern. Beim Geld haben wir uns schon darauf verständigt, dass, egal ob arm oder reich, wer „von wem anderen nimmt“, wird bestraft – zumindest beim Strafbestand Diebstahl. Was aber, wenn wenige Menschen die Ressourcen der Erde verbrauchen und es den nächsten Generationen und ärmeren Teilen der Weltbevölkerung entziehen? Da fehlt uns dieser Zugang noch völlig! Ungeachtet dessen, dass man ohne Geld aber nicht ohne Ressourcen leben kann, wird übermäßige Ressourcennutzung nicht bestraft

Wenn man es genau nimmt, ist seit gut 10 Jahren „nichts mehr weitergegangen“ – das zeigen die aktuellen Analysen. Ein paar Tage auf oder ab beim Welterschöpfungstag spielen da eigentlich keine Rolle, wenn systematisch unsere Lebensgrundlage von den Reichen der Welt bedroht wird. Ja, und wir zählen global zu den Reichen, auch wenn es noch reichere Menschen als uns gibt und wenige Reiche einen sehr hohen Footprint haben.

Tatbestand: Ende Juli/Anfang August überlasten wir die Biokapazität. In unserem Fall in Österreich war es ein satter Stillstand mit Rückschritten seit 1999, was die Wirkung der Maßnahmen betrifft!* (siehe Abbildung 1 globale Situation, Abbildung 2 Trend in Österreich). Mit den aktuellen Daten und Methoden liegt der Welterschöpfungstag um 7 Tage früher im Vergleich zum Vorjahr und wir haben als Menschheit alles verbraucht, was die Natur für das ganze Jahr an Biokapazität bereitstellen kann (z.B. Getreide, Holz, Fisch, Humus, CO2-Bindung,…). Ab diesem Tag wird die Menschheit bis zum Jahresende über die Verhältnisse leben – sozusagen als klar identifizierter Dieb in der Geschichte der Menschheit.

“Wer im Urlaub für zwei Wochen einen Ausflug in die Wildnis macht und etwa zur Halbzeit alle Vorräte verschwendet hat, hätte allen Grund zur Sorge – zumindest eine schwere Zeit vor sich”, sagt Michael Schwingshackl, Obmann der Plattform Footprint. Die Menschheit verbraucht im Jahr 2025 wieder die Ressourcen von 1,8 Erden. Nach österreichischer Lebensweise sind es sogar fast 4 Erden. Übrigens, würde die ganze Menschheit so verschwenderisch wie die ÖsterreicherInnen leben, wäre die Erde heuer bereits seit 29. März im ökologischen Defizit.

Abbildung 1: Zeitliche Entwicklung des Welterschöpfungstages

Abbildung 2: Zeitliche Entwicklung des Footprints und der Biokapazität in Österreich. In 2024 brauchten wir die nachwachsenden Vorräte von etwa zwei Mal Österreichs.


Wenn Raubbau passiert, muss es auch Täter geben:

Die Erkenntnis, dass unser Footprint zu hoch liegt, scheint in der Bevölkerung angekommen zu sein. Zumindest gibt es ganz wenige inhaltliche oder emotionale Rückfragen beim Berechnen des eigenen Fußbadrucks (www.mein-fussabdruck.at). Das Dilemma ist, dass jene, die wirklich konsequent in Frieden mit Menschen und Natur leben (versuchen), nicht automatisch den Welterschöpfungstag aller Menschen in den grünen Bereich bringen können. Es aber alle – zumindest fast alle braucht, um dies auch wirklich zu schaffen. Was also tun, wenn das verschwenderische Verhalten der Nachbarn oder die reine Geldgier der Firmenbosse auch mich betrifft? Diese Auseinandersetzung mit unserer Umgebung wird es brauchen, zumindest so lange, bis wir die Verschwendung systematisch durch Gesetze aus unserer Gesellschaft in „die Gefängniszelle“ verbannen. Wir wirken als Individuum, aber auch in unserer Nachbarschaft, familiären Gegebenheiten, sowie in der Arbeit, im Verein, in Freizeit etc. Überall braucht es ein Hinterfragen des Altbewährten und ziemlich sicher eine kleine friedliche Revolution.

Hilf mit! Was könnte dein nächster mutiger Beitrag sein?

Michael Schwingshackl bleibt trotzdem optimistisch: “Schnell würden sich die Haushaltskassen füllen, wenn wir das Spiel umkehren und bei den Obersten abschöpfen. Damit die soziale Grundlage legen, um auch wirksame ökologische Maßnahmen implementieren zu können. Schnell würden wir merken, welch Entlastung auch im Wechsel der Zielsetzung von Gesellschaften und der politischen Zielsetzung liegt – von Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum zu Befreiung von Arbeit und Lebensqualitätssteigerung. Eine gemeinsame Vision sollte den Rahmen vorgeben: Ein gutes Leben für Mensch und Natur.“ Wirtschaftlicher Erfolg kann nur eine Folge davon sein, denn vielfach wird hier nur auf Kosten von Mensch und Natur Geld gemacht. Eine One-Planet Gesellschaft, die mit Naturschutz und globaler Fairness einhergeht, ist auch eine notwendige Voraussetzung für Frieden!

Es gibt viele Möglichkeiten mitzuhelfen und den eigenen Ökologischen Fußabdruck zu verkleinern (https://www.mein-fussabdruck.at ; https://overshoot.footprint.at/ ) oder den Earth Overshoot Day nach hinten zu verschieben (#MoveTheDate). Nur gemeinsam (!) können wir dafür sorgen, dass unser Lebensraum funktionsfähig bleibt. Falls Sie am Ende dieses Beitrags daran denken „Die anderen müssen was ändern – ich sicher nicht“, sind sie entweder eine Öko-Ausnahmeerscheinung, von deren Sorte wir mehr brauchen – Gratulation, oder mit aller Liebe klar gesagt „noch Teil des Problems“.

Ans Ende dieser Aussendung noch ein, in weniger als 1 Sekunde von der KI geschriebenes und durch die MI (Menschliche Intelligenz) unverändertes Gedicht. Zugegeben etwas holprig zu Beginn, doch wenn die AI es kapieren kann, warum nicht wir? Den letzten Absatz finde ich genial, er sollte als Regel für 365 Tage im Jahr gelten – dank egal welcher Intelligenz, und gesetzlich verankert sein!

Unser Overshoot Day 🌍

Der Tag ist da, wir haben’s schon verbraucht,
Was uns das Jahr an Gaben
eigentlich taugt.
Die Erde stöhnt, die Wälder kahl und leer,
Im Ozean schwimmt mehr und mehr kein Meer.

Wir nehmen, reißen, immer mehr und mehr,
Als gäb’s kein Morgen, keine Zukunft mehr.
Die Felder bluten, Tiere gehn zugrund,
Erde—unsere Heimat—ist längst wund.

Doch halt! Noch ist nicht alles schon verloren,
Noch kann ein Morgen schöner neu geboren.
Teilt, spart, schützt, was unser Leben nährt—
Achtet, was die Erde uns beschert.

Lasst uns heut gemeinsam innehalten,
Nicht nur nehmen, sondern unsere Welt gestalten.
Es liegt in unsrer Hand, die Wende zu beginnen—
Für Mensch und Erde können wir nur so gewinnen.

Perplexity Frage 03.07.2025: Erstelle ein Gedicht zum Thema overshoot day, dass einen Appell an die Menschen enthält.

Für Rückfragen:

Plattform Footprint: 

Michael Schwingshackl
michael.schwingshackl@footprint.at
+43 664 5240101

Weitere Informationen: www.footprint.at
Zu internationalen Aktivitäten siehe:  http://www.overshootday.org

* wenn nationale Klimaschutzberichte bereits von reduzierten THG-Emissionen berichten, bezieht sich dies auf nationale Logik – also alles, was innerhalb Österreichs passiert. Dies wird durch unseren globalen Konsum überkompensiert (z.B. Flüge, Essensimporte, Futtermittelimporte, IT, Urlaubsverhalten im Ausland), die in den nationalen Inventuren methodisch nicht enthalten sind, wenn sie nicht in Österreich passieren. D.h. der Ökologische Footprint zählt alles, was wir konsumieren und nicht „nur“ alles was innerhalb Österreichs passiert.

Kategorien: Aktuelles