Hatte Malthus letztlich doch Recht? Wird uns die Grenze der Fläche die Latte legen, oder werden wir die Fläche überwinden, in vielen Stockwerken Pflanzen züchten, mit Fusions-Energie beleuchtet, oder werden wir überhaut nur mehr synthetische Nährstoffe zu uns nehmen?

Wenn es nach den ProphetInnen des Fortschritts geht, dann brauchen wir uns keinerlei Sorgen zu machen.

Aber was, wenn sie irren? Wären wir nicht viel besser beraten, das „Fell des Bären“ erst zu verteilen, wenn wir ihn haben?

Wäre es nicht viel vorsorglicher, zuerst das gerechter aufzuteilen, was wir schon sicher haben, und uns dann positiv überraschen zu lassen?

Das Vororgeprinzip ist nicht fortschrittsfeindlich!
Das Vorsorge-Prinzip (precautionary principle) verlangt keineswegs danach, gar nicht zu handeln, nur weil wir die Folgen nie zu 100% abschätzen können.  Das Vorsorgeprinzip verlangt, so zu Handeln, dass, wenn Zeifel bestehen, so vorgegangen wird, dass im Falle des Eintretens der Gründe für den Zweifel, noch eine Korrektur möglich ist.

Im Fall von irreversiblen Aktionen, ist ganz besondere Vorsicht geboten, heißt ds praktisch, die Handlung – bis auf weiteres – nicht zu setzen. Zu den – im menschlichen Zeitmaßstab- irreversiblen Schädigungen zählen Freisetzung von gentechnisch manipulierten Organisamen, Freisetzung von Radioaktivität, langlebigen Giften oder schädlicher Nano-Partikel, oder auch die unwiederbringliche Zerstörung von Ökosystemen oder das Ausrotten von Arten. In all diesen Fällen müßte in das Ausräumen der Bedenken mindestens so viel „Forschung“ investiert werden (Risiko-Forschung) wie in die Weiterentwicklung dieser Technologien. Tatsache ist, dass aus kommerziellen Interessen ein hundertfaches an Geldmittel in das Weitertreiben von Risiko-Technologien gesteckt wird, während eine vom Profit-Motiv entkoppelte, unabhängige Risiko-Forschung systematisch ausgehungert wird. Wen wundert es da, wenn 100 positiven (kommerziellen) Beurteilungen oft nur wenige kritische gegenüberstehen.

Grenzen des Fortschritts?
Grenzen von Besitz
Grenzen der Solidarität